Neuenburg Schweiz, 8 Dezember 2019 – Die Schweiz als Gastgeberin hat am zweiten Tag der Weltmeisterschaft für eine grosse Überraschung gesorgt. Das Team von Rolf Kern bezwingt Finnland mit 7:4 und setzt sich damit an die Spitze der Gruppe A. Die weiteren Medaillen-Anwärterinnen aus der Tschechischen Republik holten sich in ihrem Eröffnungsspiel einen Sieg. Polen gelang ein entscheidender Sieg gegen Deutschland um nach der herben Niederlage im Startspiel gegen die Finninnen, um in der Gruppe A wieder auf Kurs zu kommen. In der Gruppe D setzte sich Singapur in einem spannenden südostasiatischen Spiel und Norwegen in einem nervenzermürbenden skandinavischen Derby durch. Estland holt sich gegen Japan einen hart erkämpften Sieg um im Rennen für einen Playoff-Platz zu bleiben.
Patinoires du Littoral:
10:30- Lettland 2:14 Tschechien (Gruppe B)
Eliska Krupnova, Martina Repkova, Nela Jirakova und Denisa Rajatova haben alles gegeben, um die Tschechische Republik mit einem 14:2-Sieg zu beglücken. Die Tschechinnen können aber auch ihrer Torhüterin Christianova für einige unglaubliche Paraden danken.
Für die Tschechinnen war es ein komfortabler Startsieg in Neuenburg. Da es aber nur das erste Spiel für beide Mannschaften an der Weltmeisterschaft bedeutete, gibt es noch sehr viel zu tun im Rennen um einen der beiden Plätze der Gruppe im Viertelfinale.
13:30- Finnland 4:7 Schweiz (Gruppe A)
Für ein wahres Spektakel sorgten dann die Gastgeberinnen. Die Schweizerinnen verzauberten die über 3’000 Fans in der Patinoires du Littoral mit einem wahren Offensiv-Festival. Die Silbermedaillengewinnerinnen der letzten Weltmeisterschaft ihrerseits waren schlichtweg überfordert. Die Finninnen kamen in den ersten beiden Dritteln irgendwie kaum ins Spiel.
Nachdem die Finninnen auf 1:2 verkürzten, legten Michelle Wiki, Corin Rüttimann und Nadia Reinhard mit Toren nach. Es folgte ein Penalty von Corin Rüttimann. Als die Veteranin der Schweizer Nationalmannschaft zum 6:1 einschob, bebte die Halle. Die Skandinavierinnen bäumten sich zwar noch einmal auf, jedoch kam dies schlichtweg zu spät, da die Treffer von Mia Karjalainen, Oona Kauppi und Mia Vallenius ein Comeback nicht mehr ermöglichten.
Den Schlusspunkt setzte Margrit Scheidegger mit dem Treffer zum 7:4. Mit diesem Sieg sicherten sich die Schweizerinnen bereits ihr Ticket für das Halbfinale. Die Finninnen ihrerseits brauchen gegen Polen unbedingt einen Sieg, wenn sie ihre Titelträume noch wahren wollen.
16:30- Polen 4:1 Deutschland (Gruppe A)
Polen reagierte auf die Niederlage am ersten Tag mit einem Sieg im hart umkämpften Spiel gegen Deutschland. Dank des Sieges sind die Polinnen auch wieder im Rennen um einen Platz im Viertelfinale. Justyna Krzywaks Solo brachte die Polen nach vier Minuten in Führung. Diese sollten die Polinnen dann auch nicht mehr aus der Hand geben, denn es folgten Treffer von Zuzanna Krzywak und Dominika Buczek.
Der einzige Treffer der Deutschen durch Winona Jurgens änderte nicht viel am Spiel. Katarzyna Rogalas Tor sollte dann den Schlusspunkt setzen.
La Riveraine:
12:00- Thailand 1:3 Singapur (Gruppe D)
Zu einer besonderen Affiche kam es zwischen Thailand und Singapur, war es doch ein südostasiatischen Derby. Das Eis brach dann Thailands Thanaporn Tongkham, welche das einzige Tor des ersten Drittels erzielte.
Nach der ersten Pause glich jedoch Amanda Yeap das Spiel wieder aus. Ab jetzt spielte vor allem das Team aus Singapur. Jerelee Ongs Führungstreffer kam deshalb wenig überraschend. Shannon Yeo sicherte mit dem Tor zum 3:1 Singapur dann den ersten Sieg an dieser Weltmeisterschaft.
15:00- Japan 4:6 Estland (Gruppe C)
Eine spektakuläre Wende schaffte Estland und ist deshalb wieder im Rennen in der Gruppe C. Für die Estinnen war es eine wichtige Wiedergutmachung nach der bitteren Niederlage im Startspiel.
Der Anfang des Spiels gehörte jedoch dem Team aus dem Land der aufgehenden Sonne, denn die Japanerinnen konnten zogen dank der Treffer von Mario Shimizu und Hui Goto davon. Diana Kalian und Kristen Koppel führten Estland jedoch aus der Baisse und konnten damit das Spiel am Ende des 1. Drittels wenden.
Es kam zu einem richtig hart umkämpften Spiel zwischen den beiden. Beim Stand 4:4 war es Kristel Kopel, die das wichtige 5:4 erzielte. Teamkollegin Kati Kutisaar sorgte mit dem 6:5 dann für die Entscheidung.
18:00- Dänemark 4:5 Norwegen (Gruppe C)
Die Norwegerinnen wurden früh kalt erwischt, als Cecilia Di Nardo nach nur 29 Sekunden Dänemark in Führung brachte. Trotz des frühen Rückschlags verlor Norwegen die Nerven nicht und holte sich mit den Toren von Sandra Craig, Sofie Kristiansen und der hervorragenden Rikke Ingebrigtsli Hansen eine 3:1 Führung. Ingebrigtsli Hansen legte dann sogar noch auf Teamkollegin Eline Dagestad auf, welche mit ihrem ersten WM-Tor überhaupt zum 4:1 erhöhte.
Maria Olausson traf nach der Pause für Dänemark, bevor Ingebrigtsli Hansen ihre zweite Chance nutzte, um die Drei-Tore-Führung Norwegens in die zweite Drittelspause zu retten. Doch die Däninnen bliessen nun zum Angriff und dank zwei Treffern wurde es noch einmal richtig spannend im letzten Spiel des Tages.
Doch das Comeback blieb den Däninnen dann doch verwehrt. So gewannen die Norwegerinnen schliesslich doch noch – auch wenn mit einem blauen Auge. Das wird den Norwegerinnen wohl aber egal sein, da die Playoff-Runden so in greifbarer Nähe sind.
Resultate
10:30- Lettland 2:14 Tschechien (Gruppe B)
12:00- Thailand 1:3 Singapur (Gruppe D)
13:30- Finnland 4:7 Schweiz (Gruppe A)
15:00- Japan 4:6 Estland (Gruppe C)
16:30- Polen 4:1 Deutschland (Gruppe A)
18:00- Dänemark 4:5 Norwegen (Gruppe C)