Neuenburg, 12. Dezember, 2019 – Die Schweizerinnen können weiter vom Titel auf heimischem Boden träumen, währenddem auch der letztmalige Silbermedaillengewinner aus Finnland einen grossen Schritt in Richtung Krone macht.

Eines steht nach Tag 6 an den IFF Women’s World Floorball Championships fest: Die Schweiz und Finnland werden auch 2019 wieder in einem Medaillenspiel stehen. Die beiden Teams gewannen ihre Viertelfinalpartien und stehen bereits als Halbfinalisten fest. Währenddem die Schweizerinnen am Samstag auf den Gewinner der Partie zwischen der Tschechischen Republik und Polen trifft, wartet auf Finnland entweder der amtierende Weltmeister aus Schweden oder Deutschland.

In den Klassierungsspielen, andererseits, konnten vor allem die asiatischen Vertreter gross auftrumpfen, da sowohl Japan als auch Thailand ihr Spiel um den 13., beziehungsweise 15. Rang, gewinnen konnten. Auch die beiden nordischen Vertretern, Dänemark und Norwegen, konnten sich in ihren Klassierungsspielen durchsetzen und treffen nun nach der Gruppenphase erneut aufeinander.

Patinoires du Littoral

10:00 – Thailand 10:6 USA (15. Platz)

Thanaporn Tongkhams zweifaacher Hattrick verhalf Thailand zu einem Comeback um die USA zu bezwingen und sich den 15. Rang an den IFF Women’s World Floorball Championships.
Die Amerikanerinnen starteten unglaublich stark in die Partie und erspielten sich schon nach acht Minuten eine 3:0-Führung. Vera Niskanen eröffnete das Skore, gefolgt von Selma Johansson und Marie Haggstrom.

Aber die Thais, die während der Gruppenphase bereits einen Sieg gegen die Amerikanerinnen feierten, konnten noch vor der ersten Drittelspause das Spiel wieder ausgleichen; alleine Thanaporn Thongkham steuerte dabei zwei unglaubliche Tore dazu.

Tongkham zauberte nun regelrecht auf dem Feld. Gleich nach der Pause komplettierte die Starspielerin der Thais und brachte das Team aus dem Land des Lächelns zum ersten Mal in der Partie in Führung. Haggstrom vermochte zwar noch in der Zwischenzeit wieder auszugleichen, jedoch konnten die Thailänderinnen dank des Treffers von Nelly Johansson doch mit einer 5:4-Führung in die Pause.

Die Amerikanerinnen wirkten nun aber müde. Diese Baisse wussten die Thais kaltblütig auszunutzen – und erzielten gleich drei Tore in weniger als sieben Minuten. So stand es plötzlich 8:4.
Die Nordamerikanerinnen warfen in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, doch es sollte nichts bringen. Tongkham verbuchte noch einmal zwei Treffer und komplettierte somit ihren zweiten Hattrick – eine unglaubliche Leistung. So gewannen die Thais schliesslich mit 10:6 und sicherten sich den 15. Rang.

13:00 – Japan 4:3 Estland (13. Platz)

Japan überrascht Estland dank eines Comebacks im zweiten Drittel und erkämpft sich den 13. Platz, die beste Klassierung des Teams aus dem Land der aufgehenden Sonne im neuen Turnierformat.
Die Estinnen wussten zu Beginn des Spiels zu überzeugen. So sicherte Liina Luih den Baltinnen auf Pass von Kati Loid zehn Sekunden vor der ersten Sirene die Führung.

Die Estinnen starten auch im zweiten Drittel besser – und erhöhten sogleich auf 2:0. Doch dieser Rückstand schien die Japanerinnen endlich wach zu rütteln. Mahiro Shimizu verkürzte nur kurze Zeit später, Midori Kubo glich die Partie 35 Sekunden vor der zweiten Pause mit einer schönen Einzelaktion aus und Yui Goto sorgte für Japans erstmalige Führung mit gerade einmal sechs Sekunden auf der Uhr.

Nun schien das Momentum vollends auf der Seite der Japanerinnen zu sein. Nicht einmal eine Minute nach Anpfiff im dritten Drittel hiess es 4:2 für die Südostasiatinnen. Diese Führung gaben die Japanerinnen nicht mehr aus der Hand. Daran konnte auch Reti Vaarts Treffer fünf Minuten vor Schluss nichts mehr ändern.

Somit schreiben die Japanerinnen mit ihrer besten Platzierung im neuen System Geschichte.

16:00 Finnland 8:6 Slowakei

Die Weltnummer 2 aus Finnland schafft trotz eines frühen Schockes den Sprung ins Halbfinale. Federführend war dabei Oona Kauppi, die nicht weniger als fünf Tore zum finnischen 8:6-Sieg beitrug.

Die Finninnen mussten sich ihren Platz im Halbfinale der 2019 IFF Women’s World Floorball Championships wirklich hart erarbeiten. Die Slowakinnen starteten besser in die Partie und erzielten in den ersten Minuten bereits ein Doppelpack. Viktoria Grossova erzielte bereits nach 57 Sekunden den ersten Treffer; der zweite folgte nur gerade 17 Sekunden später durch Paulina Hudáková. Die Finninnen wurden eiskalt erwischt.

Doch es schien, als ob die Silbermedaillengewinnerinnen von 2017 diesen Weckruf unbedingt gebraucht hätten. Oona Kauppi glich mit einem Doppelpack in weniger als einer Minute und siebzehn Sekunden sofort aus. Es folgte ein wahrhaftiges Schaulaufen der Finninen. My Kippila und Oona Kauppi, die damit ihren Hattrick komplettierte, sorgten für eine komfortable 5:2-Führung der Finninnen zur ersten Pause.

Doch auch die Slowakinnen hatten einen besonderen Trumpf im Ärmel: Paulina Hudáková. Die Stürmerin verwandelte nicht nur einen Penalty, sondern komplettierte zudem ihren Hattrick nur wenig Zeit später. Da Sara Piispa aber noch einen Treffer verbuchen konnte, gingen die Finninnen mit einem 6:4 in die Pause.

Die Slowakinnen hatten jetzt zwei Gegner: die Finninnen und die Uhr. Und vor allem die zweitere schien den Slowakinnen Kopfzerbrechen zu bereiten. Als aber Michaela Sponiarova auf 5:6 verkürzte, schwirrte in vielen Köpfen aber schon das Bild eines Comebacks herum.
Doch eine niemand Geringeres als Oona Kauppi sollte diese Träume begraben. Der finnische Superstar erzielte drei Minuten vor Schluss den fünften persönlichen Treffer der Partie zum 8:6.

Nun können sich die Finninnen auf ihre Halbfinalpartie vom Samstag konzentrieren. Dort trifft Lasse Kurronens Team entweder auf den Erzrivalen und amtierenden Weltmeister aus Schweden oder auf den Underdog aus Deutschland.

Die Slowakinnen ihrerseits mussten ihre Medaillenträume begraben. Dafür geht es für die Gastgeberinnen der letzten Weltmeisterschaft mit dem Duell um Rang fünf weiter.

19:00 Schweiz 10:4 Lettland (Viertelfinale)

Isabelle Gerig führt die Schweiz mit einem Hattrick in den ersten sieben Minuten zu einem deutlichen 10:4-Sieg gegen Lettland. Die Schweizerinnen können somit auch nach Tag 6 der IFF Women’s World Floorball Championship von Gold träumen.

Gerigs Hattrick war der Startschuss zu einer überragenden Schweizer Leistung im ersten Drittel. Da sowohl Margrit Scheidegger und Nadia Reinhard auch noch zu Treffern kamen, führten die Schweizerinnen zur ersten Pause bereits mit 5:0. Eine unglaubliche Hypothek für das junge lettische Team.

Das Momentum war klar auf der Seite von Rolf Kerns Team. Julia Suter erhöhte nur gerade 25 Sekunden auf 6:0. Paula Metala vermochte zwar noch für Lettland zu verkürzen, aber das Team aus dem Baltikum fand trotzdem nicht wirklich ins Spiel. Eine besondere Marke konnte im Mittelabschnitt noch Corin Rüttimann knacken, die mit ihrem einzigen Treffer des Spiels in der ewigen Torschützenliste der IFF Women’s World Floorball Championships mit Cecilia di Nardo gleichzog.
Auch wenn es für die Lettinnen irgendwie nicht klappen wollte, so muss gesagt werden, dass die Lettinnen zumindest Stolz und Herz bewiesen. So krönte Elizabete Pavlovska einen schönen Spielzug mit einem atemberaubenden Tor. Laura Gargere verkürzte mit ihrem Doppelpack dann sogar noch auf 9:4. Das «Stängeli» konnte das Team aus dem Baltikum aber trotzdem nicht mehr abwehren.

Die Schweiz steht somit im Halbfinale. Dort trifft Rolf Kerns auf den Sieger aus der spannenden Affiche zwischen de Tschechischen Republik und Polen.

La Riveraine:

12:00 Dänemark 9:4 Singapur (Klassierungsspiele 9.-12. Rang)

Dänemark sichert sich dank fünf Toren durch Di Nardo einen 9:4-Sieg über Singapur und spielt nun morgen, Freitag, um den 9. Rang.

Zu Beginn blieb es noch spannend zwischen den Nordeuropäerinnen und den Südost-Asiatinnen. Doch nachdem Di Nardo und Lina Voldby kurz vor der ersten Drittelspause mit einem Doppelpack auf 3:1 erhöhten, kippte das Spiel vollends auf die Seite der Däninnen.

Die Däninnen schossen sich nun all den Frust von der Seele – allen voran Cecilia di Nardo. Die Toptorschützin verbuchte nach der Pause gleich noch einmal zwei Treffer. Und da Mathilde Christensen und Victoria Wohlert auch noch erfolgreich waren, stand es nach 30 Minuten bereits 7:1.

Das war die Vorentscheidung. Das Team aus Singapur versuchte zwar noch zurück ins Spiel zu kommen, aber es blieb bei Resultatskosmetik. Die Däninnen holten sich einen deutlichen 9:4-Sieg.

Damit werden die Däninnen morgen, Freitag, im Spiel um den neunten Rang antreten. Das Team aus Singapur bekommt es in einem spannenden Rematch mit den Australierinnen zu tun. Die beiden Teams trafen bereits in ihrer Gruppe aufeinander – mit dem besseren Ende für die Singapurerinnen.

15:00 Australien 2:7 Norwegen (Klassierungsspiele 9.-12. Rang)

Rikke Ingebrigtsli Hansen führt Norwegen zurück auf die Siegerstrasse mit einem Tor und zwei Assists bei einer starken Leistung gegen Australien. Nun wartet auf die Norwegerinnen ausgerechnet der alte Rivale Dänemark im Spiel um Platz 9.

Auch am 6. Tag konnte Rikke Ingebrigtsli Hansen wieder gross auftrumpfen. Die norwegische Ausnahmekönnerin sorge bereits in der siebten Minute für eine norwegische Führung und bereitete nur wenige später auch gleich für das 2:0 vor.

Die Australierinnen blieben dank Blaise Hodges noch dran, aber das Spiel war in der 29. Minute bereits mehr oder weniger entschieden, als Sandra Craig zum 6:1 einschob.

Die Partie blieb in der Folge intensiv, aber es kam kaum Zählbares zusammen. So sicherten sich die Norwegerinnen schliesslich den 7:2-Sieg.
Somit wird Norwegen morgen, Freitag, um 13.00 Uhr auf den Erzrivalen aus Dänemark treffen. Eine spannende Affiche, da schon das Gruppenspiel zwischen den beiden skandinavischen Vertretern äusserst intensiv und spannend war.

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